Hochzeitskerzen

Speziell in katholischen Regionen gibt es den Brauch, während der Trauung eine spezielle Kerze auf dem Altar zu entzünden und ein Kerzengedicht zu verlesen. Auf diesen Kerzen steht das Datum der Trauung und die Vornamen des Brautpaares.

Eigentlich …. sollte es so sein, dass an jedem folgenden Hochzeitstag diese Kerze neu entzündet. wird.  Gott sei Dank halten manche Ehen länger als die Kerzen 🙂 für solche Fälle gibt es für die Silberne und Goldene Hochzeit spezielle Hochzeitskerzen.

Hochzeitskerzen, als Symbol der Liebe, gibt es hier in großer Auswahl zum Kauf.

Ich wende mich an das Brautpaar heute,
an diese zwei verliebten Leute,
und will einen Rat Euch geben,
wie das oft so ist im Leben.

Habt Ihr im Leben einmal Streit,
so haltet diese zwei Kerzen bereit,
denn sie können Euch wieder die Liebe geben,
wie das oft so ist im Leben.

Wer von Euch einen Streit entfacht,
den anderen einmal traurig macht,
der zünd die erste Kerze an,
denn sie sagt verzeih und warte dann.

Die Flamme soll brennen wie ein Fanal,
soll rufen ‘Ich liebe Dich, verdammt noch mal’,
und ob Du Frau bist oder Mann,
geh hin und zünd’ die andere an.

Und wenn dann beide Kerzen brennen,
die Trauer- sich ändern in Freudentränen,
seid Ihr der Liebe wiedergegeben,
wie das  oft so ist im Leben.

Ich wünsche Euch Ihr braucht nie die Kerzen verwenden,
und möge nie diese, Eure, Liebe enden,
darauf will ich mein Glas erheben,
wie das oft so ist im Leben.

Hochzeitsauto

Nicht unüblich sind die Hupkonzerte, die nach der Trauung von den Fahrzeugen eines Convoys veranstaltet werden. Bei einem solchen Krach müssen ja alle bösen Geister reiß aus nehmen, oder?

Dosen am Auto

sind die scheppernden Zeugen, dass es wieder zwei wagen. Traditionell sollte dieses Scheppern alle bösen Geister verjagen

Brot und Salz

Nach der Trauung – bevor eine andere Örtlichkeit betreten wird, sei es ein Lokal oder die häusliche Wohnung wird dem Brautpaar durch Verwandte, Freude – es kann aber auch der Kellner oder Wirt sein – eine Scheibe trockenes Brot gereicht, welches mit Salz bestreut ist. Dazu wird ein Glas Wasser gereicht. Das Paar muß sich beides teilen.
hochzeitsbrot
Die Braut wirft später das Glas über ihren Kopf nach hinten und es sollte zerschellen. Der tiefere Sinn der dahintersteht: Brot und Wasser sollte man sich im gemeinsamen Leben teilen und die Scherben, die Glück bringen sollen, dürfen auch nicht fehlen.

Brot und Salz kann auch vor der Kirche gereicht werden. Jedoch stellt sich die Frage, ob die Geschichte mit dem Glas und den Scherben dort unbedingt gut aufgehoben ist.

Der Wohlstand in diesem Hause möge nie ausgehen! Das ist eigentlich der Grundgedanke dieses Rituals.

Dieses Hochzeitsbrot haben wir auf die Schnelle, weil es vorab nicht geplant war, im Brotbackautomaten zubereitet. Solche Tontöpfchen habe ich zur Sicherheit immer neu und ungebraucht zuhause. M

Mehr zu diesem Brauch kann uns der gute “alte” Brockhaus erzählen:
Quelle: Brockhaus – Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. 20., neu bearbeitete Auflage. Leipzig, Mannheim: F.A. Brockhaus 1996-99. © Bibliographisches Institut F. A. Brockhaus AG, Mannheim Kulturgeschichte:

Die Bedeutung des Salzes für das organische Leben war dem Menschen schon früh bekannt. Salz spielte daher schon in prähistorischen Zeiten eine überragende Rolle und galt in vielen Kulturen als heilig. Der Bedarf an Salz wurde zunächst durch Eindampfen von Meerwasser beziehungsweise von Wasser aus Salzquellen gedeckt. Bereits aus der jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit ist der bergmännische Abbau von Salzlagerstätten bekannt.

Zahlreiche Städte erhielten ihren Namen nach dem Salzbergbau beziehungsweise den Kochsalzquellen, u. a. Halle (Saale), Hallstatt, Bad Reichenhall, Schwäbisch Hall (mittelhochdeutsch hal “Salzquelle”; vergleiche griechisch háls “Salz”), Bad Salzdetfurth, Bad Salzuflen; von vielen dieser Städte gingen bedeutende Handelsrouten (Salzstraßen) aus.Nach alttestamentlicher Vorstellung gehört Salz zu jeder Opfergabe (3. Mose 2, 13) und reinigt das Wasser (2. Könige 2, 20ff.). Im christlichen Brauch und in der katholischen Liturgie spielt Salz v. a. eine Rolle im Zusammenhang mit Lustration und Exorzismus.

Das für die Bereitung von Weihwasser benutzte Salz (Beigabe heute nur noch fakultativ), v. a. am Fest der Heiligen Drei Könige geweiht, gewann im Spätmittelalter selbstständige Bedeutung als Unheil abwehrendes Speisesalz in der Küche (zum Teil wurde dafür auch Salz zu Ostern zur Speiseweihe gebracht). Der Brauch, während der Taufvorbereitung den Katechumenen Salz zu reichen, ist nach der erneuerten Taufliturgie entfallen.

Brot und Salz galten (und gelten) als Symbol der natürlichen Lebenshaltung; sie wurden dem Brautpaar gegeben, aber auch (bis heute) den Einziehenden in ein neues Heim. Bündnisse (4. Mose 18, 19 wird ein “Salzbund” erwähnt) und Freundschaften wurden durch gemeinsames Kosten von Salz besiegelt, Gastfreundschaft durch das Hinstellen von Salz bekundet. Verschütten von Salz ist ein Omen für Unglück und Tränen. – Die Wichtigkeit von Salz führte auch zu übertragenen Bedeutungen, u. a. ausgehend von der biblischen Sentenz (für die Jünger Jesu): “Ihr seid das Salz der Erde” (Matthäus 5, 13).

hochzeitsbrotAuch vor der Kirche kann Brot und Salz gereicht werden. Jedoch sollte vielleicht in Sachen Glas werfen und den Scherben, die Glück bringen, nicht nur Vorsicht walten, sondern auch der Pfarrer gefragt werden, ob und wenn ja, wo, das sinnvoll ist. Das passende Gedicht zur hochzeitlichen Brot und Salz Gabe.

Mein liebes Hochzeitspaar!

Nicht mit Geschenken von Glanz und hohem Geldeswert

komm ich Euch heute zu Bedenken,

das haben andre schon beschert.

Was ich Euch darzubringen habe,

gering im Preis, doch ein Symbol,

ist unsre alte Vätergabe

ist Brot und Salz

das Glück ist’s wohl

denn Brot und Salz muß sein im Leben

wo Brot und Salz stets ist im Haus

da kann es keine Nöte geben,

da geht die Freude ein und aus.

Das Brot ist aller Kräfte Samen,

es ist der Erde höchstes Gut

nehmt hier mit dieses Sinnbilds Namen

das Leben selbst in Eure Hut.

Das Salz hingegen soll Euch zeigen,

daß Freude erst dann wirksam ist,

wenn man im bunten Lebensreigen

die richt’ge Würze nicht vergißt.

So liegt in diesen zwei Symbolen,

im Brot und Salz das Lebensbild

aus dem wir unsre Kräfte holen,

aus dem die Harmonie stets quillt.

So nehmt denn Brot und Salz entgegen

und haltet heilig dieses Pfand,

dann blüht auf allen Euren Wegen

ein sorgenloser Ehestand.

Brautstrauß werfen

Entweder nach der Kirche oder aber bevor das Brautpaar in die Flitterwochen fährt versammeln sich die noch unverheirateten Frauen in einer Gruppe um die Braut – aber bitte einen Abstand halten, je nach Wurffreudigkeit der Braut – um den Strauß zu fangen, den die Braut hinter sich wirft.

Die Lady, die den Blumenstrauß fängt wird als nächstes vor dem Traualtar stehen!

Brautschleier

Hat das Ehepaar nicht den Flieger genommen um gemeinsam zu flittern, so besteht die Chance, dass die beiden sich auch um Mitternacht noch auf ihrer Hochzeitsfeier befinden. Der Brautschleier ist nun für die unverheirateten Gäste zum Zerreißen freigegeben.

Die Größe des jeweils ergatterten Stücks macht eine Aussage über die eigenen Heirats-Chancen.
Der Schleier wird in einer Zeremonie der Braut abgenommen und beide erhalten die Utensilien der Ehe:

Tüllhäubchen und Zipfelmütze
Natürlich nicht vergessen werden darf das passende Gedicht:
Die letzte Stunde ist verklungen
als Braut & Bräutigam umschlungen
sitzt Ihr zum letzten Male hier.

Dies ist der Grenzstein Eurer Jugend,
denkt noch einmal daran zurück & aus der Blütetugend
erwacht Euch nun das Eheglück.

Du bist jetzt Frau & all Dein Streben
Gehört dem Manne Deiner Wahl.

Mögst Du mit ihm recht glücklich leben
& Jahre einer großen Zahl.

Nimm dieses Häubchen – diese Haube,
der echten stillen Weiblichkeit
& unter diesem Schmucke wohne
nur Frohsinn & Zufriedenheit.

Und nun Herr Bräutigam erlaube
ein Wort in dieser Zeit
so wie jetzt Deiner Frau die Haube
sei Dir dies Mützchen hier geweiht.

Es reihe sich an diese Stunde
Ein schöner Zeitraum für Euch an
& wandelt in dem Ehebunde
gemeinsam Eure Lebensbahn.

o d e r

Wohlan, es schlägt die letzte Stunde
des großen Tages Eurer Wahl.
Als Braut und Bräutigam umschlungen
sitzt Ihr noch da — zum letzten Mal.
Es ist ein Höhepunkt der Jugend.
Schaut noch einmal auf sie zuriick.
Denn aus der Blüte Eurer Tugend
erwächst Euch nun das Lebensglück.

Doch jetzt erlaubt mir diese Worte
an Dich, Du wunderschöne BRAUT:
Du scheidest heut von diesem Orte,
wo Du manch Luftschloß hast erbaut.
Du wirst noch gedenken jener Stunden
und der vergang’nen Jugendzeit
und vieler Träume Deiner Jugend.
Vielleicht sind sie jetzt Wirklichkeit?

Leg ab den Kranz, der Dich heut schmückte,
die Blüten der Vergänglichkeit
und nimm als letzten Gruß dies Häubchen.
(Häubchen aufsetzen)

Es schmeichelt Deiner Weiblichkeit!
Nun bist Du Frau — und all Dein Wollen
gehört dem Manne Deiner Wahl.
Du mögest friedlich mit ihm leben
durch vieler Jahre Berg und Tal.
(dabei wird ein Püppchen überreicht)

Die Feier nimmt den schnellen Lauf,
HERR BRÄUTIGAM, nun auch zu Dir:
Setz Du nun diese Mütze auf,
(Zipfelmütze aufsetzen)

es ist des Mannes höchste Zier.
Es ist das Zeichen jenes Mannes,
der nicht mehr ans Poussieren denkt.
Stets seiner Frau beweist: Ich kann es!
Und früh die Schritte heimwärts lenkt.
Drum fliehe der Verführer Chor
und zünde Dir dies Pfeifchen an
(Tabakpfeife übergeben)

Nun zieh die Mütze über´s Ohr —
jetzt bist ein richt´ger Ehemann.
Wohlan, könnt Ihr nach fünfzig Jahren
zurück auf diese Stunde sehn,
dann habt Ihr es bereits erfahren:
Was wir Euch wünschten, ist geschehn!

Brautkleid

Wer sein Kleid nähen lässt, der sollte nach altem Aberglauben “drei Tropfen Blut der und ein Haar der Schneiderin in den Saum des Kleides eingenäht werden. So soll Glück die Braut begleiten.

Ein weiterer Brauch ist es aus dem Hochzeitskleid der Mutter für das Kind ein Taufkleid zu fertigen. Wer sein Kleid dafür nicht zerstören will, der kann bei der Wahl des Schleiers diese Möglichkeit einbeziehen.

Brautentführung

können nicht nur teuer werden, den Abend etwas verwirren und/oder in einem Alkohlrausch enden, sie sind auch nicht von jeder Braut gewünscht.

Der vermutlich einzige Weg, sich gegen diese zu wehren ist die Ansage:  “Die Braut ist bei der Band versichert.” Das bedeutet dann nämlich in der Übersetzung: “der Entführer muss die Band zahlen.”

Bescheidtuch

Während es zuweilen bei einer schwäbischen Hochzeit passieren kann, dass trotz Einladung selber gezahlt werden muss, so gibt es in Bayer das Bescheid-Tuch.

In ein Tuch, Halstuch ect., wird ein Geldbeitrag gesteckt, der dem Brautpaar bei der Finanzierung des Festes helfen soll. Am Ende des Festes wäre es schön, wenn das Brautpaar einen Teil der Kosten der Bewirtung gedeckt hätte.

Im Gegenzug wird für die Gäste in dieses Bescheid-Tuch einiges an Überbleibseln der Speisen gepackt.

Apfelspalten

Ist es ein Symbol für Symbol für Fruchtbarkeit und Reichtum, wenn der vor der kirchlichen Trauung aus zwei Äpfeln kleine Spalten geschnitten werden, diese dann den Gästen gereicht werden mit dem Ziel, dass diese eine Münze einstecken.

Die Äpfel sind während der gesamten Trauung auf dem Altar sichtbar.

Hochzeitsbräuche

Geheiratet werden sollte vorzugsweise bei zunehmendem Mond. Der Brauch besagt, dass dann Glück in der Ehe herrscht und es auf jeden Fall Nachwuchs geben wird.

Heiratswütige oder frisch Verliebte steckten am Tag der hl. Barbara, also am 4. Dezember, Kirsch- oder Apfelzweige in eine mit Wasser gefüllte Vase. Wessen „Barbarazweig“ als erster erblüht, dem „blüht“ im kommenden Jahr eine Hochzeit.

Bis ins 15. Jahrhundert zurück kann dieses Verhalten der liebenden zurück verfolgt werden bzw. wird durch diese Legende begründet: Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in Barbaras Kleid; sie steckte den Zweig in einen mit Wasser gefüllten Krug, und am Tag ihres Martyriums erblühte er. Die heilige Barbara erlitt um 306 den Märtyrertod.

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Am Abend des hl. Paulus, Apostel und Märtyrer († 68) (dem 29. Juni) legten sich Mädchen nackt und verkehrt herum ins Bett, in der Hoffnung, vom zukünftigen Geliebten zu träumen. Na hoffentlich kam da niemand auf die Idee zu “fensterln”….*****

Die Wiener und ihre Krapfen. Denn die Wiener sind sich absolut sicher, dass die Wiener Krapfen – unsere Berliner Pfannkuchen – ihren Ursprung in der Bäckerei des der Mandolettibäckerin Cäcilie Krapf (nach anderen Quellen auch „Krapfl“ oder „Krapfen“) haben, die um 1690 in ihrem Laden am Peilertor die in ganz Wien beliebten „Cillikugeln“ herstellte. Diese wohlschmeckenden Kugeln wurden von Bäckern in der Faschingszeit mit eingesottenen Früchten gefüllt.Schnell waren sie in nah und fern bekannt und vor allen Dingen in Wien wurden die runden, ballenförmigen Krapfen bald professionell in öffentlichen Schmalzkochereien hergestellt und verkauft. Im Jahr des Wiener Kongresses (1815) sollen über 10 Millionen Krapfen verspeist worden sein.

Übrigens war es damals Sitte, dass junge Mädchen den Krapfen auseinander brachen und ihren Kavalieren eine Hälfte davon reichten. Diese Geste wurde als Zeichen der Verlobung angesehen.